| 25. November 2000
Symbolisch haben wir vielen von Ihnen heute eine kleine Atommülltonne vor die Haustür gestellt. Die Gemeinde entscheidet demnächst (vermutlich auf der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 5.12.2000) über den Bau eines atomaren Zwischenlager, quasi vor Ihrer Haustür. Vor einer so wichtigen Entscheidung muß man überlegen was man tut. Im Zwischenlager soll für über 60 Jahre Atommüll gelagert werden: Ich finde das eine sehr lange Zeit, wenn man sich überlegt, wie sich die Welt in den letzten 60 Jahren (1940!) verändert hat. Natürlich gibt es auch Argumente für ein Zwischenlager. Das kürzeste lässt sich in ein Wort fassen: Geld. Mir ist es dabei wichtig zu fragen, ob es gerecht ist, wenn wir den Strom verbrauchen aber den Müll unseren Kindern überlassen? Das Zwischenlager wird gebaut, um die Castor-Transporte zu vermeiden. Aber unsere Kinder oder Enkel sollen unseren Müll dann abtransportieren? Sollen sie sich auch selbst darum kümmern wohin? Bis jetzt ist ja überhaupt keine sicheres Endlager in Sicht. Wenn die Behälter beim Transport gefährlich sind, warum dürfen sie einfach in einer offenen Halle stehen? Sicher haben auch Sie Ihre Fragen. Eine so wichtige Entscheidung darf nicht ohne Diskussion und ohne die Bürger hinter geschlossenen Türen getroffen werden. Deshalb laden wir alle Bürgerinnen und Bürger Brokdorfs, die Mitglieder des Gemeindrats und Herrn Bürgermeister Block ein. Wir freuen uns, daß kompetente Experten für Ihre Fragen zur Verfügung stehen werden. Wir bitten Sie: o Kommen Sie zur Informationsveranstaltung (siehe Rückseite) o Fragen Sie die Mitglieder das Gemeinderats zum Zwischenlager o Fordern Sie die Mitglieder des Gemeinderats auf, das Einvernehmen der Gemeinde auf keinen Fall auszusprechen, solange noch nicht geklärt ist welche schädlichen Umwelteinflüsse von dem Zwischenlager ausgehen! (Der Rat der Stadt Geesthacht hat das bereits einstimmig für das dort geplante Lager beschlossen) In der Anlage erhalten Sie einen Brief, den wir schon vor einigen Tagen an die Mitglieder des Gemeinderats geschickt haben. Er enthält weitere Informationen und Entscheidungsmöglichkeiten. Mit freundlichen Grüßen Bernd Meyer-Stromfeldt
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