Zwischenlager
   


Die unterzeichnenden Standort-Initiativen haben auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 9.1.99 in Göttingen folgenden Beschluß gefaßt:

Wir lehnen den Bau dezentraler Zwischenlager für abgebrannte
Brennelemente an den AKW-Standorten ab.

Begründung:

Die dezentralen Zwischenlager sollen laut rot/grünem Koalitionsvertrag als Entsorgungsvorsorgenachweis anerkannt werden. Dies bedeutet nichts anderes als die Zustimmung zur weiteren Nutzung der Atomenergie.

1 .

Für das Problem der radioaktiven Abfälle gibt es keine Lösung:

 

-

Weltweit existiert kein sicheres Endlosen.

 

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Die Wiederaufarbeitung ist nicht zu verantworten.

 

Das Konzept der Zwischenlagerung von Atommüll schiebt das Entsorgungsproblem nur auf die lange Bank.

Daraus folgt für uns die Forderung nach dem Sofortausstieg.

 

 

 

2.

Den Betreibern ist nicht an einer grundsätzlichen Lösung des Atommüllproblems gelegen. Ihnen geht es um den ungestörten Weiterbetrieb ihrer AKWs. Dem stehen z. Z. zwei Probleme entgegen:

 

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Die Lagerkapazitäten in den AKWs sind absehbar erschöpft

 

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Der Abtransport bestrahlter Brennelemente ist derzeit nicht möglich.

 

Die neue Bundesregierung hilft den AKW-Betreibern aus der offensichtlichen Entsorgungsmisere, indem sie den Bau neuer Zwischenlager ausdrücklich fordert.

3.

 Die dezentralen Zwischenlager stellen 15 zusätzliche Atomanlagen dar, deren Gefahrenpotential vergleichbar ist mit dem der zentralen Zwischenlager Gorleben, Ahaus und Greifswald.

 

 

 

4.

Alle Zwischenlager (gleich, ob zentral oder dezentral) bergen die Gefahr, daß sie zu Endlagern werden. So strebt der Betreiber des AKW Lingen bereits den Bau eines Zwischenlagers an. Es soll 120 Castorbehälter aufnehmen können und würde somit einen von Entsorgungsproblemen befreiten Weiterbetrieb des AKW Lingen für gut 30 Jahre gewährleisten.

Bundesweit sprechen wir Standortinitiativen uns gegen dezentrale Zwischenlager aus.